Ob steigende Energie- und Rohstoffpreise oder Fach- und Arbeitskräftemangel: In vielen Unternehmen herrscht derzeit eine schlechte Stimmung. Insgesamt ist die wirtschaftliche Situation im Unterallgäu allerdings stabil, informierte der Unterallgäuer Wirtschaftsförderer Michael Stoiber im Wirtschaftsausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Die Betriebe im Landkreis seien sehr widerstandsfähig.
Robust ist auch der Unterallgäuer Arbeitsmarkt. „Hier steht das Unterallgäu top da“, betonte Stoiber. Die Arbeitslosenquote im Landkreis lag im Oktober bei 2,3 Prozent und gehört weiterhin zu den niedrigsten in Deutschland. Sehen lassen können sich nach seinen Worten auch die Tourismuszahlen: Bis August dieses Jahres gab es bereits rund 718.000 Übernachtungen im Landkreis und damit deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum. Sogar die guten Werte aus der Zeit vor der Corona-Pandemie seien übertroffen.
Positiv sei auch, dass die Unternehmen weiterhin im Landkreis investieren. Zudem seien die Zahlen im Bereich der Kurzarbeit aktuell noch nicht besorgniserregend, so der Wirtschaftsförderer. Es gebe aber auch im Unterallgäu viel mehr Ausbildungsstellen als Bewerber und die Unternehmen hätten weiterhin mit dem Fach- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen.
Um hier gegenzusteuern, hat der Landkreis im Juni zusammen mit der Stadt Memmingen, der Kreishandwerkerschaft, der Industrie- und Handelskammer und der Agentur für Arbeit ein Fachkräfteforum angeboten. Darüber hinaus fand auch dieses Jahr wieder das Wirtschaftsforum Memmingen-Unterallgäu statt und es gab verschiedene weitere Veranstaltungen, um die Unternehmen zu informieren oder mit ihnen in Austausch zu kommen.
Um noch mehr aktuelle Informationen zu erhalten - zum Beispiel über die Standortzufriedenheit, Personalsituation oder den Flächenbedarf - soll 2025 wieder eine Unternehmensbefragung stattfinden, kündigte Stoiber an. Die letzte Befragung von rund 1200 Firmen im Landkreis im Jahr 2021 sei auf große Resonanz gestoßen.
Weitere Themen in Kürze
- Landkreis fördert Allgäu GmbH: Der Landkreis Unterallgäu fördert die Allgäu GmbH auch in den kommenden beiden Jahren, beschloss der Kreisausschuss. Für 2025 und 2026 erhöht sich der Betrag für die sogenannte Basisfinanzierung aufgrund gestiegener Sach- und Personalkosten um rund 15.000 auf 263.000 Euro. Insgesamt sinken die Ausgaben des Landkreises an die Allgäu GmbH jedoch: Denn die Umlagekosten für allgäuweite Projekte gehen im Jahr 2025 von 32.000 Euro auf 7.400 Euro zurück. Die Allgäu GmbH vermarktet das Allgäu als Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Die Basisfinanzierung teilen sich die sieben an der Allgäu GmbH beteiligten Landkreise und kreisfreien Städte. Einen Überblick über die Arbeit der Gesellschaft gab Geschäftsführer Klaus Fischer.
- Breitbandausbau kommt voran: Über den aktuellen Stand des Breitbandausbaus im Landkreis informierte Fabian Berchtold vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Memmingen. Der Landkreis habe hier einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht, sagte Berchtold. Viele Haushalte verfügten inzwischen über die höchste Geschwindigkeitsstufe.
- Haushaltsberatungen gestartet: Wie jedes Jahr starteten im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus die Beratungen über den Haushaltsplan 2025. Das Zahlenwerk wird in den kommenden Wochen in den verschiedenen Ausschüssen diskutiert und soll im Frühjahr vom Kreistag verabschiedet werden. Die Haushaltsansätze im Bereich Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus begrüßten die Ausschussmitglieder wie von der Verwaltung vorgeschlagen und empfahlen dem Kreistag, diese entsprechend zu bilden. Thema war dabei unter anderem das Rad- und Wanderwegenetz. So soll die Kontrolle der Beschilderung im kommenden Jahr intensiviert werden. Ziel ist es, das 1100 Kilometer lange Netz kontinuierlich in Schuss zu halten.