Mehr Produkte aus der Region auf die Teller bringen: Das ist das Ziel der Regionalentwicklung am Unterallgäuer Landratsamt. Zu diesem Zweck sollen Landwirte, Lebensmittelverarbeiter und Gastronomen nun auch digital vernetzt werden, informierte Regionalmanagerin Florentien Waldmann im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags. Geplant ist eine Online-Karte, auf der der Verbraucher sieht, wo welche Lebensmittel aus der Heimat angeboten werden. Langfristig soll diese zu einer Plattform weiterentwickelt werden, über die die Betriebe Bestellungen von lokalen Erzeugnissen abwickeln können. Ziel ist es, die Nahversorgung zu stärken und regionale Wirtschaftskreisläufe zu verbessern.
Um Erzeuger und Gastronomen zusammenzubringen und das Bewusstsein für heimische Lebensmittel zu schärfen, veranstalten die Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu bereits die Allgäuer Genusstage. 36 Gastronomiebetriebe und 54 Landwirte und Verarbeiter haben sich laut Waldmann an der zweiten Auflage der Veranstaltung im Herbst beteiligt und regionale Lebensmittel auf die Speisekarten gebracht. Zudem fand im diesem Jahr eine gemeinsame Netzwerkveranstaltung „Land.Gast.Wirt - kooperieren und gemeinsam profitieren“ mit Regionalmarkt statt. Rund 70 Teilnehmer folgten der Einladung in die Rapunzel-Welt in Legau.
Zusätzlich war geplant, mit dem Projekt „Mahlzeit Allgäu“ nicht nur die Gasthäuser, sondern auch die Küchen in Schulen, Kindertagesstätten, Betrieben oder Seniorenheimen ins Boot zu holen. Für dieses Projekt, das gemeinsam mit dem Ostallgäu und der Allgäu GmbH auf eine Dauer von drei Jahren angelegt war und zahlreiche Maßnahmen im Umfang von 1,3 Millionen umfasste, gab es vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aber keine Förderung. „Deshalb sind wir auf die Suche nach alternativen Fördermöglichkeiten gegangen“, sagte die Regionalmanagerin. So soll nun über das Förderprogramm des Freistaats Bayern „Aus dem Landkreis - für den Landkreis“ zumindest ein Teilmodul des ursprünglichen Vorhabens realisiert werden.
Geplant ist der Aufbau einer digitalen Karte für Landwirte, Verarbeiter, Gastronomen, Dorf- und Hofläden und andere Anbieter von Außerhausverpflegung wie Schulmensen oder Betriebskantinen, die die Liefer- und Handelsbeziehungen zeigt. Außerdem soll ein Konzept erstellt werden, wie das Angebot zu einem digitalen Marktplatz weiterentwickelt werden kann und es sind verschiedene Workshops mit den Anbietern geplant. Für diese Maßnahmen sind Kosten in Höhe von insgesamt rund 25.000 Euro veranschlagt. 20.000 Euro sollen über die Förderung gedeckt werden, für die sich die Landkreise im September beworben haben. Jeweils 2.500 Euro wollen diese selbst beisteuern.
„Ich halte das Vorhaben für eine sinnvolle Sache“, sagte Landrat Alex Eder. „Obwohl der Schmerz schon groß war, dass wir mit dem ursprünglichen Projekt aus der Förderung gefallen sind.“